Der Mensch als Ganzes

Verletzungen des Sprunggelenks gehören zu den häufigsten Verletzungen im Sport überhaupt. In Deutschland erleiden jährlich mehr als 1 Million Menschen eine Knöchelverletzung. Über 80% aller Sprunggelenksverletzungen entstehen durch Stürze, über 50% entstehen bei Freizeitaktivitäten.
Prinzipiell muß zwischen Verletzungen und Überlastungsschäden des Knochens, der Bänder, der Sehnen und des Knorpels unterschieden werden.
  • Knochenbrüche (Frakturen) oder –prellungen (Kontusionen)
  • Bandverletzungen (v.a. des Außenbandkomplexes oder des Syndesmose)
  • Sprunggelenksluxationen
  • Sehnenrisse (v.a. die Achillessehnenruptur)
  • Sehnendislokationen (v.a. der Peronealsehnen)
  • Soccer’s ancle
  • Knorpel- und Knochen-Knorpel-Schäden (v.a. am Talus)
All diese Pathologien zählen zu unserem Behandlungsspektrum.

Viele Beschwerden am Fuß wiederum gehen auf die mit zunehmendem Alter nachlassende Spannkraft unserer Fußmuskulatur zurück. Falsches Schuhwerk und bewegungsarmer Lebensstil tragen das Ihre dazu bei. Deshalb werden unsere Füße im Zeitverlauf breiter und länger.
Die klinische Untersuchung ist in der Akutphase einer Verletzung oft äußerst schmerzhaft und daher nicht wirklich aussagekräftig.
Um eine Fraktur auszuschließen, muß man entscheiden: - Liegt eine Fehlstellung (Deformität) vor? - Zeigt sich eine Schwellung oder ein Bluterguß (Hämatom)? - Liegt Druckschmerz vor, wenn ja wo?

Knochenverletzungen /-brüche können mit konventionellem Röntgen diagnostiziert bzw. ausgeschlossen werden. Gemäß den Ottawa Ankle Rules (hochsensitive klinische Kriterien für die Notwendigkeit einer Röntgenuntersuchung nach Sprunggelenksverletzung) gibt es klare klinische Zeichen, die die Durchführung von Röntgenaufnahmen des Sprunggelenks nach einer Verletzung rechtfertigen.

Die dynamische Sonographie (Ultraschall) gibt v.a. in der Akutphase zuverlässige Information über das Ausmaß möglicher Bandverletzungen.

Eine Kernspinuntersuchung (MRT) ist nur bei anhaltenden Beschwerden und unklaren Befunden nötig, u.a. um Knorpelverletzungen bzw. Knorpel-Knochen-Verletzungen zu erkennen.
Die rasche Erstversorgung von Verletzungen am Sprunggelenk und Fuß folgt dem sog. PECH-Schema =  Pause, Eis, Compression und Hochlagerung.
Viele Verletzungen am Sprunggelenk können konservativ behandelt werden und bedürfen keiner Operation. Zum konservativen Spektrum zählen die komplette Ruhigstellung im Gips oder Spezialstiefel, die partielle Ruhigstellung in einer Spezialorthese oder im Tape-Verband, intensive manuelle oder maschinelle stoffwechselanregende und abschwellende Therapien und verschiedene Injektionstechniken. Sobald die Extremität wieder teilweise belastbar ist sind aktive physiotherapeutische Maßnahmen bei der Rückkehr zur Alltags- und Sportaktivität unersetzlich.

Bei anhaltenden chronischen Beschwerden und einigen Akutverletzungen ist eine Operation allerdings nicht vermeidbar.

Zu unserem operativen Spektrum am Sprunggelenk zählen:
  • Versorgung von Knochenbrüchen
  • Naht bzw. Rekonstruktion von Band- und Syndesmosenverletzungen
  • Naht bzw. Rekonstruktion von Achillessehnenrissen
  • Gelenklösung bzw. –mobilisierung bei Bewegungseinschränkungen
  • Knorpelersatzverfahren am Sprungbein (Talus)

Bei vielen Fußbeschwerden kann ein einfaches aber lebenslängliches Training der Fußmuskulatur und des Gleichgewichtssinnes wahre Wunder wirken.
Sollten Sie für Ihre Beschwerden Schuheinlagen benötigen, so können wir Sie sehr gerne zu unseren Partnern auf diesem Gebiet empfehlen. Diese verfügen über jahrelange Erfahrung in der Anfertigung von Einlagen für den Alltag, Freizeitsport und Leistungssport. In den Händen dieser Spezialisten werden Einlagen gemäß dem Abdruck der Füße und gemäß einer Ganganalyse so angefertigt, dass sie mit nahezu allen Konvektions- oder Sportschuhen gut vereinbar sind.
Oberste Prämisse ist, dass die verletzte oder überlastete Struktur in Ruhe heilen kann. Dies kann sich je nach Gewebeart bis zu mehreren Monaten erstrecken. Dabei müssen z.T. Hilfsmittel benutzt und die betroffene Extremität an Krücken entlastet werden.
Bei allen Verletzungen empfehlen wir viel und intensive Physiotherapie mit dem Schwerpunkt auf Koordinationstraining. Die Rückkehr zum Sport und der Arbeitsausfall hängen ausschließlich von der Art der Verletzung ab und müssen individuell besprochen werden.